Donnerstag, 20. Juli 2017

Cthulhu: Das Heer der Verfluchten - Visionen Teil 2

Wie versprochen kommt jetzt auch schon der nächste Teil. Für meine Gruppe muss ich demnächst mal schauen, wie ich die Berichte zeitlich lege, damit sie beide Teile vor der nächsten Spielrunde lesen können und nicht erst danach.
Wer jedenfalls Teil 1 noch nicht gelesen hat, sollte dies nachholen.


Otto pirscht sich langsam an und grollt, dass er Hunger habe. Marie und Lorentz, der leider in die falsche Richtung läuft, stoßen zusammen auf die Leiche Godfreys, die plötzlich nicht mehr in der Grube, sondern oben bei den Statuen liegt. Otto schnappt sich in seiner Wut Lorentz' Schwert, welches dieser nach seiner eigenen Hungerattacke hat liegen lassen und schwingt es wild herum, als Andreas versucht, ihn zu beruhigen. Da die anderen ihm ausweichen, stürzt er sich schließlich auf den Toten und verschlingt diesen wie ein wildes Tier.

Eine neue Vision flammt auf. Dieses Mal sind es Männer in altgriechischen Bronzerüstungen, die durch eine widerliche Schicht aus Blut und Öl waten. Als die Vision endet, müssen sich alle vor Ekel und Gestank erbrechen. Lorentz wirft die Leichte wieder fort, woraufhin Otto sich in der Dunkelheit leise an Marie anpirscht und sie berührt am Bein. Sie kreischt natürlich sofort Wolfsteufel und flüchtet sich zu Lorentz.

In einer neuen Vision sieht man Godfrey, Fulbert und weitere Personen, wie sie die Höhle erreichen. In einem Raum finden sie eine Tafel mit lateinischer Inschrift und zerstören diese. Zuvor erkennt Otto aber noch, was darauf geschrieben steht:

Verfluchter Sünder,
Mörder, Blender,
Bischof der Sünden,
Jünger des Verräters.
Mögest du leiden
in Höllenqualen
und Seelenpein.
Büßen für deine
Untaten und Umtriebe.
Möge diese Halle
dein Tartarus sein.

Marie ist etwas verwirrt und glaubt zunächst, Tartarus sei der Fluss zur Unterwelt, Otto belehrt sie jedoch, es sei ein Teil der Unterwelt selbst, eine Hölle. In einer neuen Vision sieht man eine brennende Stadt und hunderte Tote, ein heftiges Blutbad. Lorentz fühlt sich so zu diesem Schreckensbild hingezogen, dass er kurz darüber nachdenkt, diesem zu huldigen, indem er sich selbst tötet, besinnt sich dann aber zum Glück.

Schon ist man zurück beim Händler der Nacht, dessen Gesicht irgendwie dem von Savaric ähnelt. Er erklärt, wir würden uns immer weiter von unserem Ziel entfernen, obwohl wir ihm schon so nah seien. Schließlich gibt Lorentz ihm den Arm der Mumie aus dem vorigen Raum, damit die Gruppe Zugang zum Turm der Zeit erhält. Hinter ihnen tut sich ein dunkles Loch im Boden auf, in das alle hineinspringen. Unten laufen schwere Ketten um hunderte Regale, in denen Bücher und Schriftrollen liegen, manche davon noch einmal selbst mit Ketten umschlungen oder in schwere Bleiklötze gesperrt. Von weit oben scheint eine Art Sonne auf die Szenerie herabzuscheinen. Marie ist sehr neugierig, kann jedoch ihre Arme nicht mehr bewegen - zu alt sind diese und schwer von den vielen Felsschlägen geschunden. Das Buch mit den Regeln will davonfliegen, doch Lorentz hält es fest und kann erneut eine Seite lesen. Dieses Mal geht es um die Regeln des Basars bei Nacht.

Der, der keinen Handel vor dem Verlassen des Basars bei Nacht abschließt, dem droht ein unglückbringender Fluch.

Der, der einen Mord begeht, verstirbt binnen 3x3 Nächten an Schlagfluss.

Nichts, was gekauft wird, darf verkauft werden.

Kein Handel kann mit bloßer Münze abgeschlossen werden.

Das Silbenfeilschen ist außer Kraft gesetzt.

Der, der eine Schlange bei sich trägt, erkennt die Lügen der Nacht.

Der, der den Mond anbetet, sei ein Diener des Hundes und soll als solcher behandelt werden.

Lorentz beginnt, die anderen regelrecht auszulachen, da sie nichts auf dem nächtlichen Basar gekauft haben und daher wohl verflucht sind. Nach einer kurzen Diskussion, dass man nun wohl den Bettlerkönig suchen müsse, sucht man schließlich nach dem dringend benötigten Heilmittel für den Judasfluch. Einen ganzen Tag muss man suchen, so wissen sie noch. Andreas und Lorentz irren umher, finden aber nichts. Dafür gehen Marie und Otto erfolgreich aus der Aktion hervor. Otto findet eine Antwort darauf, wie man den Fluch brechen kann: Er muss nach Antiochia, dort liegt die Lösung. Marie möchte dagegen wissen, wie sie ihre Zeitreisen kontrollieren können: Hierzu braucht man den Silberschlüssel des Sultans. Zudem erhalten beide neues Wissen über die Welt Zawras.

Die Überlegungen über den Bettlerkönig gehen weiter. Um ihn zu finden, muss man allerdings das Obsidianviertel bei Nacht besuchen. Und der König gilt seit Ewigkeiten als verschwunden. Möglicherweise war er es, der dem Sultan ein Rätsel stellte. Bei genauerem Nachdenken fällt ihnen nun auch ein, was die seltsame Flasche kann: Es ist das Elixier des zweiten Lebens und kann entweder einen Toten widerbeleben oder einem Lebenden eine vollkommen neue Identität verschaffen. Man befindet sich währenddessen wieder vor der Bibliothek und macht sich schnell auf den Weg zum Obsidianviertel, da sich die Stadtwache nähert. Von einem der Türme hört man ein seltsames Geheul, das in etwa "Di-e bai rasa" lauten könnte. Otto erkennt, dass dies "Wolf der Zeit" bedeutet. Marie mit ihrem neu erworbenen Wissen, kann dies als Hund von Tindalos identifizieren und obwohl sie nicht mehr über das Wesen weiß, läuft ihr ein kalter Schauer über den Rücken.

Bevor man das Obsidianviertel erreichen kann, ist man zurück in der Höhle. Dieses Mal werden gleich Lorentz und Marie von der Gier nach Menschenfleisch gepackt und jagen Otto. Marie rennt ihm auf allen Vieren nach. Dann ereilt sie eine neue Vision: Godfrey und die anderen schwimmen regelrecht in den Schätzen in der Grube und man spürt, wie die Person, aus deren Sicht man dies miterlebt, breit grinst. Dann wechselt die Szenerie zu Godfrey, wie er im Dunkeln sehen kann und die Gruppe im Hintergrund leise reden hört. Er deutet auf etwas in der Dunkelheit und ruft irre: "Tote stehen nicht auf, es sei denn, sie fahren in den Himmel!" Dann lacht er und wirft wieder mit Schmuck um sich.

Lorentz kann sich nach dieser Vision fassen und schnappt sich Marie. Wie einen Maulkorb setzt er ihr seinen Helm auf und sie beginnt begierig, das Erbrochene von dort abzuschlecken. Andreas verweigert sich nun allen Aktivitäten, nimmt die letzte Fackel, die vielleicht noch fünf Minuten brennen könnte, und setzt sich trotzig hin. Erst, als die anderen dorthin gehen, wo Godfrey in der Vision hingezeigt hat, kommt er wieder mit und entzündet sogar die Fackel. Ihr Weg führt sie nach unten, auf die andere Seite der Felsnadel, wo sie eine Ausbuchtung finden. In einer Vision sieht man eine verbrannte, kauernde Leiche, die jetzt nicht mehr da ist. Marie bekommt sofort Angst, der Tote wandere mit ihnen durch die Höhle. Otto tastet den Alkoven ab, findet aber keinen Geheimgang oder dergleichen. Stattdessen gibt es eine neue Vision: Wieder sieht man Griechen und jede Menge Blut. Eine bekuttete Gestalt sticht schreiend mit einer blutverschmierten Klinge auf einen Haufen von Leichen ein. Um ihn herum brennt es.

Als die Vision vorbei ist, liegt die Gruppe am Boden und ein Teil ihrer Hosen fehlt. Man hat sie wohl angefangen zu essen. Dafür sind ihre Sinne nun auch wieder besser geworden und man erkennt weitere eingemeißelte Teufelsaugen an der Decke. Als man die Felsnadel erneut erklimmen will, sieht man vor seinem inneren Auge, wie ein schimmelndes, halbverwestes, hundeköpfiges Wesen auf den bekutteten Mann zugeht. Dieser begrüßt es mit Anubis, Nagob, Charon und weiteren Namen. Um einen darauffolgenden weiteren Anflug von Wahnsinn, Hunger und Angst zu unterdrücken, rammt sich Andreas sein Messer ins Bein. Dann geht die Vision weiter. Der Hund spricht mit schauriger Stimme: "Warum hast du mich gerufen, Menschenwurm?" Der Mann erklärt, sein Sohn habe den Tod nicht verdient und fleht den Hund an, ihn anstelle seines Sohnes Pelops in die Unterwelt zu reißen und seinen Sohn wiederzubeleben. Otto weiß, dass Pelops der Sohn des griechischen Königs Tantalos war. Tantalos frevelte den Göttern, indem er ihnen Nektar und Ambrosia stahl und sie bei einem Festbankett hereinlegen wollte. Er tötete seinen eigenen Sohn Pelops und servierte ihn den Göttern, um zu testen, ob sie die Täuschung erkennen würden. Die Moiren belebten den Jungen in einem Stück wieder und die Götter verfluchten Tantalos. Ewig hungrig und durstig sollte er im Tartaros leben, umgeben von Wasser, welches versiegte, wenn er sich zum Trinken hinunterbeugte, und herrlichen, mit Früchten behangenen Bäumen, die von einem Sturm kahlgefegt wurden, sobald er nach ihnen griff.

Nun mehr denn je fliehen wollend, erklimmen die vier Personen die Felsnadel und durchbrechen die Decke. Wieder sieht man den schimmelnden Wolfsmenschen, der dem Mann erklärt: Er müsse erst seine Sünden ungeschehen machen, indem er alle Sünder mit einer Blutklinge tötet. Dann müsse er das Ritual des kochenden Blutes erneut durchführen.

Endlich erreicht man die Außenwelt, Licht blendet die Gruppe, die nun beschließt, die Höhle zu verschütten. Die ist mittlerweile so instabil, dass sie von selbst einbricht. Marie kann Otto vor einem Sturz bewahren, doch Lorentz fällt hinab in die Tiefe. In einer Vision spricht das Wolfswesen: "Und nun zu euch, aus der Welt hinter dem Schleier." Lorentz kommt hart auf dem Boden auf, doch seine Haut hat sich verändert, wird ledriger und zäher. Er überlebt den Sturz und klettert wieder zu den anderen hoch. Nach einigen Minuten erreicht man Savaric, der bei der Quelle auf sie wartet. Das Nass der Quelle erfrischt die Gruppe. Dafür sieht man nun in einer Vision endlich, wer mit Godfrey und Fulbert in der Höhle war: Es war Le Rouge.

Fazit

Es war richtig spannend dieses Mal, wenn auch sehr verwirrend für mich. Mir war am Ende nicht mehr klar, ob nun der Sündenbischof die Judasjünger ermordet hat oder was genau los war. Auch, ob es nun bedeutet, dass Le Rouge Tartaros ist, der das Ritual neu durchführen will oder ob er einfach nur von dem Schatz besessen ist, ist absolut unklar. Mir zumindest. Vielleicht haben die anderen da einen besseren Durchblick.

So oder so, wir müssen Le Rouge konfrontieren, da er irgendetwas mit dem Schmuck zu tun hat. Lorentz' Spieler ist natürlich schon ganz heiß darauf, sich mit ihm prügeln zu dürfen, aber das könnte tödlich ausgehen, bedenkt man, dass Le Rouge zum Bischof Berengar gehört.

Die Bibliothek war mehr oder weniger Aufschlussreich. Die Informationen führen uns leider wieder nur indirekt weiter und nicht wie erhofft direkt ans Ziel. Der nächste Plan ist aber nun, den Bettlerkönig aufzusuchen, um unsere Sünden der Nacht reinzuwaschen, welche auch immer es nun wahren. Lorentz' Spieler freute sich jedenfalls, dass er etwas auf dem Basar gekauft hat und wir nicht, er also nicht verflucht ist.

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